Gedanken zur Liboriusfigur

Ein positiver Allerweltskerl

Wenn ich noch Gästeführer wäre, würde ich den Besuchern der Domkrypta in Paderborn etwa dieses erzählen:

Die neue Liborius-Statue in der Domkrypta ist ein Meisterwerk, das allerdings - das haben moderne Kunstwerke oft an sich - zu heftigen Diskussionen führt.

Ich habe dem bekannten Künstler Stephan Balkenhol hinterher gegoogelt, habe vor allen Dingen Bilder seiner Werke angeschaut und dabei Folgendes festgestellt: Fast alle männlichen Balkenhol-Skulpturen - und das sind sehr viele - haben die gleiche Körperfigur, haben das identische Gesicht! So wie die meisten Balkenhol-Figuren stellt sich auch unser Liborius dar: ein eineiiger Zwillingsbruder all der anderen.

Ich wage eine Interpretation, die ich gern Herrn Balkenhol unterschieben möchte: Liborius ist - wie die anderen - ein positiver Allerweltskerl, einer, der geradeaus schauend in unserer Welt steht. Er ist nicht abgehoben-elitär, aufrecht schaut er ernst in unsere Zeit. Sein Blick ist klar; Liborius sieht zielgerichtet nach vorn, über den Schrein mit seinen Gebeinen hinweg in unser Leben, in die Welt, in die Gegenwart und in die Zukunft, nimmt den Segen seiner Gebeine mit. Sein Blick durchdringt das Gitter vor ihm, er nimmt teil am Gebet der Gläubigen, die vor seinem Schrein beten.

Nicht goldene Kugeln - wie auf manchen barocken Darstellungen - liegen auf seinem Buch, sondern schmutzig-graue Steine, tatsächlich eklige Nieren- oder Gallensteine, gegen die er ja schützen soll und Hilfe suchend angefleht wird.

Liborius ist bei uns, geht aufrecht und Mut machend mit uns in und durch die Welt.

Heribert Schüßler

Der Fremde – Der Heilige – Der Pilger

Ein fremder Mann ist in den Dom gekommen, kurz vor dem Liborifest im Zuge der Renovierungsarbeiten in der Krypta. Jetzt steht er da unten und geht nicht mehr fort. Ein Pfau hat sich zu ihm gesellt.

In den vergangenen Tagen hatte ich zweimal die Gelegenheit, mich einfach in die neue Krypta zu setzen, den Raum wahrzunehmen und vor allem auch zu beobachten, wie der neue Raum auf andere Menschen wirkt, die als Gläubige oder Touristen in den Dom kommen. Es wurde sich ausgetauscht vor allem über die neue, moderne Liboriusfigur von Stephan Balkenhol. Man redete über den heiligen Liborius, tauschte Eindrücke aus. Die Eindrücke und Reaktionen waren vielfältig: Erstaunen, Überraschung, Freude – Befremden, Unverständnis, Wut. Nur Gleichgültigkeit habe ich wenig mitbekommen, als ich dort saß. Nachdem ich all das gehört hatte, habe ich mich gefragt: Was ist mein Eindruck von diesem Kunstwerk? Welchen Zugang finde ich zu ihm? Führt mich mein Nachdenken darüber zu einem neuen, vertieften Verständnis von Heiligkeit? Vielleicht sogar von Gott selbst und seinem Wirken in meinem Leben und unserer Welt? Drei Gedanken kamen mir:

1.  Der Fremde

Auch nach mehreren Besuchen und längerem Anschauen bleibt mir der "moderne Liborius" noch fremd. Ich bin ihn anders gewohnt zu sehen. Die allermeisten Darstellungen des hl. Liborius, die ich kenne und im Kopf habe, zeigen ihn als barocken Bischof. Natürlich weiß ich: Das war er nicht. Er war kein Mensch des Barocks, also der Neuzeit, sondern ein Mensch der Antike: 337 soll er zum Bischof von Le Mans gewählt worden sein. Trotzdem bin ich es gewohnt, ihn mir als Mann der Neuzeit vorzustellen. Die vielen Darstellungen von ihm in unserem Dom und anderswo haben meine Sehgewohnheiten und auch meine Erwartungshaltung geprägt. Nun, in der modernen Darstellung, steht er mir anders gegenüber, als ich es gewohnt bin. Das befremdet mich. Ich werde herausgerissen aus dem Gewohnten, Vertrauten, Bekannten. Das Vertraute und Gewohnte verlassen zu müssen, ist etwas, was mir nicht immer leichtfällt. Vertrautes und Gewohntes geben ja auch Sicherheit, vielleicht sogar das Gefühl von Heimat.

Zugleich weiß ich auch: Heiligkeit, und somit auch die Heiligen, und vor allem Gott selbst lassen sich nie ganz fassen und entsprechen nie meinen Erwartungen. Vielleicht muss sich mein Glaube dieser Herausforderung immer wieder stellen: Meine Erwartungen werden enttäuscht. Das Vertraute wird aufgebrochen, das so bekannt Geglaubte wird mir fremd. In der Bibel finde ich diese Dynamik, wenn sich Gott selbst den Menschen offenbart: Gott erscheint Mose im brennenden Dornbusch. Das ist neu für Mose. Gott begegnet Elija im leisen Säuseln. Da hat ihn Elija nicht erwartet. Den Menschen zur Zeit Jesu kommt Gott entgegen als Mensch, der am See von Genezareth wohnt. Erst langsam erkennen sie, dass es Gott selbst ist, der in Jesus zu ihnen kommt. Immer, wenn ich mit mir fremden Darstellungen von Heiligen und Heiligkeit konfrontiert werde – in welcher Form auch immer –, ruft mir das ins Gedächtnis: Gott ist größer als meine Vorstellungskraft. Er sprengt meine Erwartungen. Damit fordert er mich auch heraus. Oder, wie es der amerikanische Franziskanerpater Richard Rohr einmal formuliert hat: "Die große Häresie ist es, die Dunkelheiten des Glaubens in Sicherheit umzuwandeln. Wenn im Glauben alles sicher und eindeutig ist, dann gibt es kein Fragen mehr, kein Erstaunen, keine Demut, kein Geheimnis."1

2.  Der Heilige

Bei aller Fremdheit der Darstellung weiß ich natürlich, dass hier der heilige Liborius dargestellt ist. Ich lese es auf der Hinweistafel an der Wand hinter der Statue. Ich erkenne es an den eindeutigen Attributen: dem Evangelienbuch, den Steinen, dem Pfau. Es ist der heilige Liborius. Aber er trägt Kleidung, die ich nicht ihm, sondern eher mir und meinen Zeitgenossen zuordne: weißes Hemd mit Kragen, schwarze Hose, schwarze Schuhe. Eine interessante Ambivalenz: Auf der einen Seite ist er mir fremd, weil ich ihn so nicht erwarte zu sehen. Auf der anderen Seite ist er mir in seiner äußeren Erscheinung so vertraut, weil ich so viele Menschen kenne, die sich so kleiden. Mir kam ein Gedanke in den Sinn, den Papst Franziskus einmal überschrieben hat mit dem Begriff der 'Heiligkeit von nebenan'. In seinem Apostolischen Schreiben 'Gaudete et Exsultate' formuliert er: "Es gefällt mir, die Heiligkeit im geduldigen Volk Gottes zu sehen: in den Eltern, die ihre Kinder mit so viel Liebe erziehen, in den Männern und Frauen, die arbeiten, um das tägliche Brot nach Hause zu bringen, in den Kranken, in den älteren Ordensfrauen, die weiter lächeln. In dieser Beständigkeit eines tagtäglichen Voranschreitens sehe ich die Heiligkeit der streitenden Kirche. Oft ist das die Heiligkeit 'von nebenan', derer, die in unserer Nähe wohnen und die ein Widerschein der Gegenwart Gottes sind, oder, um es anders auszudrücken, 'die Mittelschicht der Heiligkeit'."2 An anderer Stelle hat Papst Franziskus einmal gesagt: "Heiligkeit erwächst aus dem konkreten Leben der christlichen Gemeinschaften. Die Heiligen stammen nicht aus einer »Parallelwelt«; es sind Glaubende, die zum gläubigen Volk Gottes gehören und im alltäglichen Leben stehen, das aus Familie, Studium, Arbeit, sozialem, wirtschaftlichem und politischem Leben besteht. In jedem dieser Kontexte bewegt sich und handelt der oder die Heilige ohne Angst oder Abschottung und erfüllt in jeder Situation den Willen Gottes."3

Die Heiligkeit des hl. Liborius erwächst nicht aus der Tatsache, dass er Bischof war. Die Heiligkeit leuchtet vielmehr auf in der Art und Weise, wie er Bischof war, wie er sein Christsein gelebt hat. So fragt er mich, als 'Heiliger von nebenan', in seiner Kleidung, die meine eigene sein könnte: "Und wie lebst Du dein Christsein, Deine Berufung?"

3.  Der Pilger

Ich stand einige Minuten vor dem heiligen Liborius, betrachtete ihn. Dann fiel mir auf: Im Gegensatz zu vielen anderen Darstellungen von Heiligen schaut dieser Liborius mich nicht an. Er schaut über mich hinweg. Sein Blick ist ganz ausgerichtet auf das Reliquienkästchen im Altar der Krypta. Ich fragte mich: Ist das überhaupt zwingend der heilige Liborius? Kann dieser hier dargestellte Mensch nicht auch einer der vielen Pilger sein, die sich im Laufe der Jahrhunderte aufgemacht haben, um hier im Paderborner Dom das Grab des Bischofs von Le Mans zu besuchen? Aber was bedeuten dann die drei Attribute: das Evangelienbuch, die Steine und der Pfau? Vielleicht hat sich dieser Pilger in seinem Leben so sehr von seinem großen Glaubensvorbild prägen und inspirieren lassen, dass ihm die Attribute und das, wofür sie stehen, selbst zum Ausdruck seines Christseins geworden sind: Er lebt ganz aus der Heiligen Schrift, begegnet dem Auferstandenen im Wort Gottes. Das Leiden der Armen, Kranken und Schwachen rührt ihn an. Er versucht, Not zu lindern, die schweren Steine im Lebensrucksack seiner Mitmenschen mitzutragen. Er weiß sich geführt. Er vertraut darauf, dass da jemand da ist, der ihm den Weg weist zum Ziel seines Lebens, dass er nicht allein unterwegs ist. Er weiß: Er ist unterwegs mit vielen anderen Christen. Christus selbst weist den Weg zum Vater.

All das ist der heilige Liborius für mich: der Fremde, der Heilige und das Vorbild für mich als Pilger. Im Schauen auf die moderne Figur in der Krypta ist mir dies zu Libori 2023 wieder neu vor Augen geführt worden.

Christian Städter, Paderborn

 
1 zitiert nach: Brian J. Pierce OP: Embracing Ambiguity. In: Human Development 38/Winter 2018. S. 8
2 Papst Franziskus: Gaudete et Exsultate. # 6
3 Papst Franziskus: Ansprache an die Teilnehmer der Tagung 'Heiligkeit Heute'. 6. Oktober 2022

Diskussionen auf dem Markt

Die neue Statue in der Krypta scheint ihren Zweck nicht zu verfehlen. Heute Morgen wurde ich während des Marktbesuchs darauf angesprochen. Wann sonst werden heute Fragen des Glaubens oder der Kirche auf dem Markt verhandelt? Die neue Liborius-Statue in der Krypta regt zum Gespräch an. Ohne Zweifel wird, ja kann sie nicht allen gefallen. Als ich in den letzten Tagen gefragt wurde, wie sie mir
gefällt, habe ich keck geantwortet: sie ist geckig. Der Pfau, das Begleittier des hl. Liborius, hat wunderschön kräftige Farben und fällt deswegen einfach auf, wie ein echter Pfau, der nun mal auffallen will. Die neue Liborius-Statue ist keine Verehrungsfigur, keine Heiligen- Statue, wie wir sie klassisch kennen. Vielmehr soll sie auf die Reliquien des Heiligen verweisen, die heute noch im Altar unter dem
Westchor ruhen und morgen Nachmittag im Rahmen der Altarweihe wieder ihren Platz unter dem neugeschaffenen Altar der Krypta finden werden. Dort laden sie uns ein, uns mit dem hl. Liborius vor Gott einzufinden, mit Gott auf unser Leben zu schauen, Gott unser Leben, anzuvertrauen und den hl. Liborius um seine Unterstützung im Gebet zu bitten. Deswegen schaut die Liborius-Statue zum Altar und zum uralten Kreuz, das jetzt über dem Altar hängt und in Zweitverwendung
nahezu vierhundert Jahre über der Marienstatue im Paradiesportal hing.

Wie stellen wir uns den hl. Liborius vor, der im vierten Jahrhundert in Gallien lebte? Als Bild haben wir zumeist die uns vertrauten barocken Bischofsstatuen vor Augen. Sie haben weitgehend unser Bild vom hl. Liborius geprägt, obwohl wir wissen, dass der historische Bischof Liborius weder einen barocken Chormantel noch eine Mitra noch einen Bischofsstab getragen hat, denn diese gab es damals noch nicht. Jede Zeit, die den hl. Liborius bislang dargestellt hat, hat ihn in ihre Zeit geholt, um zu sagen: er gehört auch in unsere Gegenwart. Nichts anderes hat der Künstler Stephan Balkenhol mit dem hl. Liborius gemacht. Er hat ihn in unsere Zeit geholt, indem er ihn mit einem weißen Hemd, einer schwarzen Hose und schwarzen Schuhen bekleidet hat. Warum, könnte man fragen, fehlt der Bischofsornat? Die Antwort könnte lauten: nicht das Amt des Bischofs, des Priesters oder Diakons macht einen Menschen heilig, sondern nur seine überzeugende persönliche Antwort auf den Ruf des Evangeliums. Um mit den Bildern des heutigen Evangeliums zu sprechen: Der Samen des göttlichen Wortes muss in jeder und jedem einzelnen Wurzeln schlagen und Frucht bringen. Auch der hl. Liborius ist zuerst Mensch und Christ und nicht Bischof und musste sich als Mensch und Christ erweisen, damit er glaubwürdig Bischof zu sein konnte. Wir lernen diese alte Wahrheit gerade in der Kirche schmerzlich wieder neu.

Die Liborius-Statue hat noch zwei weitere Botschaften für uns parat, die durch die Begleitsymbole zum Ausdruck gebracht werden. Das aufgeschlagene Buch – das Evangelium - bringt uns Licht und Leben, Heil und Heilung. Die demonstrativ groß geratenen Steine auf dem Buch verweisen auf die Fürsprache des hl. Liborius bei Nieren- und Blasensteinen, die bekanntlich äußerst schmerzlich sein können. Gott nimmt sich auch unserer körperlichen Gebrechen an, weil wir in allem, nicht nur im Geist, seine Geschöpfe sind. Und schließlich der Pfau. Die erst ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts überlieferte Legende sagt, ein Pfau sei dem Reliquienzug 836 von Le Mans nach Paderborn vorausgeflogen. Der Pfau steht für den Glauben an die Auferstehung und das ewige Leben, weil es in der Antik die Überzeugung gab, der Pfau verwese nicht. Das war die Überzeugung und die Botschaft, die der hl. Liborius zu seinen Lebzeiten verkündet und uns als Gabe und Aufgabe hinterlassen hat: Im Evangelium Jesu Christi finden wir Heil und ewiges Leben. Diese Botschaft möchte die neu Liborius-Statue in unsere Gegenwart holen. Wie sehr wünschte ich mir, dass sie neu gehört, verstanden, geglaubt und angenommen wird!

 Hans Jürgen Rade

Liborius - mal anders

Geistlicher Beitrag „Auf ein Wort“
in der Neuen Westfälischen am 11. August 2023

Seit ihrer Aufstellung vor gut vier Wochen hat sie bereits viel Aufmerksamkeit gefunden und ein großes, wenn auch gemischtes Echo hervorgerufen: die neue Liborius-Skulptur des Kasseler Künstlers Stephan Balkenhol in der frisch restaurierten Krypta des Paderborner Domes. Vor allem während der Liboriwoche bildeten sich regelrechte Menschentrauben rund um die neue Figur; sie betrachteten die ungewöhnliche Skulptur aufmerksam und tauschten sich über ihre Wahrnehmungen aus.

Ich hatte den Eindruck: Noch nie wurde so oft über den Hl. Liborius gesprochen. Die Figur irritiert; sie lässt offensichtlich niemanden kalt: den einen ist sie zu profan oder zu modern; die anderen sind überrascht und erfreut über eine zeitgenössische Skulptur in einem so altehrwürdigen Raum; und so mancher Betrachter steht ratlos und fragend vor dieser „merkwürdigen“ Figur. Ungewöhnlich ist zunächst das Kunstwerk als solches. Balkenhol hat es - wie seine anderen Skulpturen auch - mit Klöpfel und Beitel, Säge und Messer aus einem riesigen Holzstamm herausgearbeitet. Handwerkliche Arbeitsspuren und Materialeigenschaften werden nicht verleugnet, sondern machen den besonderen Reiz seiner Skulpturen aus. Grob gehauene, farbig bemalte Holzskulpturen sind sein Markenzeichen - so auch sein Liborius.

Es ist, wie bei ihm so oft, die Figur eines Mannes mit weißem Hemd und schwarzer Hose, den er vielfältig variiert: hier in Paderborn mit den Attributen des Hl. Liborius: Bibel, Nierensteinen und Pfau. Balkenhol konterkariert auch hier bewusst die Tradition des Monuments, indem er nicht Herrscher, Helden oder Denker mit ihren Statussymbolen hervorhebt, sondern meist das Durchschnittliche, Banale und Normale zeigt. Damit ruft er im Blick auf Liborius eine bewusste Irritation hervor. Nicht der uns vertraute ehrwürdige Bischof im Festornat mit Stab und Mitra wird hier dargestellt, sondern der ganz normale Alltagsmensch, gewissermaßen ein „Jedermann.“ Die Figur soll in ihrer unspektakulären Art bewusst distanziert und rätselhaft bleiben.

Balkenhol selbst sagt dazu: „Meine Skulpturen erzählen keine Geschichten. In ihnen versteckt sich etwas Geheimnisvolles. Es ist nicht meine Aufgabe, es zu enthüllen, sondern die des Zuschauers, es zu entdecken.“ Damit spielt er mir, dem Betrachter, den Ball zu: Ich kann die eigenen Wahrnehmungen, Gefühle und Wünsche ins Spiel bringen und mich zur Figur des Liborius positionieren. Ich entdecke in ihm den Mann im Alltag, der - aufrecht stehend - ausgerichtet ist auf das Heilige, das ihm im Altar der Krypta mit den Reliquien des Liborius begegnet. Und ich fühle mich daran erinnert, dass auch ich als Christ, wie Liborius, berufen bin, meine Talente ins Spiel zu bringen und in meiner Lebenszeit meiner Berufung vor Gott im Alltag zu folgen. Ganz unspektakulär, aber doch einzigartig und nachdrücklich.

Ich würde mich freuen, wenn andere DombesucherInnen das auch so entdecken und, wenn nicht, andere Erkenntnisse für sich gewinnen könnten. Eines steht jedenfalls fest: Der neue, so ganz andere Liborius im Dom wird noch für manche kontroversen Debatten sorgen - und das dürfte nicht nur im Sinne des Künstlers sein…

Msgr. Dr. Michael Menke-Peitzmeyer
Domkapitular und Regens des Priesterseminars Paderborn