Liebe Besucherin, lieber Besucher unserer Hompage,

Herzlich heißen wir Sie hier willkommen und Die Liborifigur in der Krypta mit Künstler Stephan Balkenhol. Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn freuen uns über Ihr Interesse am Paderborner Dom.

Am Sonntag vor Libori haben wir unserer frisch renovierte Krypta wiedereröffnet. Sie ist seither das Ziel vieler Besucherinnen und Besucher und ist Anlass für viele Kommentare und Diskussionen untereinander und mit dem Domkapitel.

Die neue Liboriusfigur von Stephan Balkenhol fällt besonders ins Auge und fordert zur Auseinandersetzung heraus.

Heribert Schüßler, ein ehemaliger Gästeführer aus Paderborn, hat uns einen erklärenden Text zugesandt, den wir Ihnen gern als Anregung zum tieferen Verständnis hier präsentieren:

"Wenn ich noch Gästeführer wäre, würde ich den Besuchern der Domkrypta in Paderborn etwa dieses erzählen:

Die neue Liborius-Statue in der Domkrypta ist ein Meisterwerk, das allerdings - das haben moderne Kunstwerke oft an sich - zu heftigen Diskussionen führt.

Ich habe dem bekannten Künstler Stephan Balkenhol hinterher gegoogelt, habe vor allen Dingen Bilder seiner Werke angeschaut und dabei Folgendes festgestellt: Fast alle männlichen Balkenhol-Skulpturen - und das sind sehr viele - haben die gleiche Körperfigur, haben das identische Gesicht! So wie die meisten Balkenhol-Figuren stellt sich auch unser Liborius dar: ein eineiiger Zwillingsbruder all der anderen.

Ich wage eine Interpretation, die ich gern Herrn Balkenhol unterschieben möchte: Liborius ist - wie die anderen - ein positiver Allerweltskerl, einer, der geradeaus schauend in unserer Welt steht. Er ist nicht abgehoben-elitär, aufrecht schaut er ernst in unsere Zeit. Sein Blick ist klar; Liborius sieht zielgerichtet nach vorn, über den Schrein mit seinen Gebeinen hinweg in unser Leben, in die Welt, in die Gegenwart und in die Zukunft, nimmt den Segen seiner Gebeine mit. Sein Blick durchdringt das Gitter vor ihm, er nimmt teil am Gebet der Gläubigen, die vor seinem Schrein beten.

Nicht goldene Kugeln - wie auf manchen barocken Darstellungen - liegen auf seinem Buch, sondern schmutzig-graue Steine, tatsächlich eklige Nieren- oder Gallensteine, gegen die er ja schützen soll und Hilfe suchend angefleht wird.

Liborius ist bei uns, geht aufrecht und Mut machend mit uns in und durch die Welt."

Ein herzlicher Dank für diese Zeilen! Auch unsere Geistlichen beschäftigen sich mit dem "fremden Mann" in unserer Krypta. Die Gedanken von Domvikar Christian Städter und Domvikar Hans Jürgen Rade zu der Figur finden Sie hier, in unserem Bereich zur neuen Liboriusfigur.

Inspiriert Sie die Figur auch zu einer Deutung? - wir sind gespannt.

Einen schönen Sommer noch und bleiben Sie gut behütet unter Gottes Segen,

Ihre

Joachim Göbel, Dompropst

Matthias Klauke, Dompastor

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